
„In heißen Zeiten einen coolen Kopf bewahren“
Hitzewallungen zählen zu den Beschwerden, an denen die Frauen in den Wechseljahren am häufigsten leiden, sie zählen schlechthin als Leitsymptom im Klimakterium. Ohne Vorwarnung überfällt uns plötzlich eine intensive Hitze, das Gesicht bekommt eine kleidsame Farbe in tomatenrot und gefühlt 1-2 Liter Wasser durchbrechen alle Poren. Nase Stirn und Wangen werden netzartig von Schweißperlen überzogen und das passiert immer während den unpassendsten Momenten. Dieses enorme Hitzegefühl breitet sich dann wellenartig über Hals und Oberkörper aus. Oft dauert es wenige Minuten, ganz unangenehm wird es aber wenn dieser Zustand länger andauert. In der Prä- und Perimenopause treten die Hitzeattacken am meisten auf und nehmen dann in der Menopause deutlich ab. Das Geschehen nur als Hitzewallungen runterzuspielen wäre falsch, denn die Herzfrequenz kann bis zu 30 Schläge pro Minute ansteigen, die Atemfrequenz und die Hauttemperatur erhöhen sich, diese Parameter sind objektiv messbar. Es kann noch zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Abgeschlagenheit und anschließendem Frösteln kommen, man fühlt sich schlechthin „wie durch den Bach gezogen“.
Was nun tun?
Bewährt hat sich umzusteigen auf Kleidung im Zwiebellook Stil hauptsächlich aus Naturfasern, wie Baumwolle, Leinen und Seide, so dass man schnell die Schichten wechseln kann, frische Luft, Fenster öffnen, die Triggerpunkte wie Kaffee, Stress, Hitze, scharfe Gewürze und Alkohol reduzieren, oder während dieser Zeit ganz darauf zu verzichten. Was mein Favorit war, die Ruhe zu bewahren, langsames tiefes Atmen der Gedanke, das ist nur ein Moment, es geht gleich wieder vorbei und mein wichtigstes Utensil während dieser Zeit war ein Handfächer, ich hatte diverse Modelle aus dem Urlaub, die stets große Bewunderung bekamen. Ein weiterer Themenbereich wird sich im Teil „aus Natur und Medizin“ mit den verschiedenen Möglichkeiten befassen.
Sind die Hitzewallungen jedoch so stark, dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen, so sollte doch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
„Schlaflos durch die Nacht und Schäfchen zählen“
Schlafstörungen zählen zu den weiteren Beschwerden. Durch den Östrogenabfall verlängert sich die Einschlafphase, die Tiefschlafphase verkürzt sich, schlimmstenfalls fehlt sie ganz, und die Aufwachphasen nehmen zu. Dazu kommt noch die altersbedingte Verringerung des Schlafhormons Melatonin. Das glückseligbringende Allheilmittel gibt es leider nicht. Die Schlafgewohnheiten sind sehr individuell, so dass man selbst rauskitzeln muss, was einem gut tut.
Hilfreich für einen gesunden Schlaf können sein:
- ausreichende Bewegung an der frischen Luft
- wenig koffeinhaltige Getränke und Alkohol, leichte Kost am Abend
- gesunde Raumtemperatur, optimal sind 18 Grad
- Tees mit schlaffördernder Wirkung und wechselwarme Fußbäder.
- Gesunde Ernährung
- möglichst gleichbleibende Schlafzeiten
Weitere Tipps möchte ich einem extra Themenbereich „aus Natur und Medizin“ widmen. Mittlerweile ist erwiesen, dass schlechter Schlaf Einfluss auf die Lebenserwartung hat, und somit sollte man auch hier sich ärztlichen Rat holen, wenn man unter den Folgen des Schlafentzugs leidet.
„Emotionale Achterbahn von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt“
Eine weitere negative Eigenschaft des Hormonabfalls von sowohl Östrogen als auch Progesteron sind die Stimmungsschwankungen die auch bis zur hormonbedingten Depression gehen können. Ausgelöst werden sie durch die reduzierte Produktion von stimmungsaufhellenden Substanzen, wie Serotonin und Tryptophan. Hier gibt es viele Möglichkeiten aus der Pflanzenheilkunde, oder mit Hilfe von pflanzlichen Hormonen, den Phytoöstrogenen. Aus dem Bereich der Entspannungstherapie stehen diverse Atem- und Bewegungstechniken zur Verfügung. Ob es das autogene Training, die Yogastunde, Zumba oder eventuell auch der Marathonlauf ist, lässt sich durch Ausprobieren finden. Vieles gibt`s im Angebot, worin man aber letztendlich seinen eigenen Königsweg zur inneren Balance findet, ist sehr individuell, einfach mal testen, was einem gut tut, erlaubt ist, was gefällt. Stimmungsirritationen können sowohl Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen, als auch Gedächtnis und Konzentration negativ beeinflussen. Wenn sich aber der „Stimmungsblues“ wie eine dunkle Wolke über den Alltag zieht und man trotz aller Bemühungen nicht alleine aus seiner Spirale kommt, sollte man das Gespräch und professionelle Unterstützung suchen. Für viele von uns ist es eine ganz normale Zeit mit gewissen Herausforderungen, die man mit der nötigen Gelassenheit, Humor, Bewegung, gesunder Ernährung und entsprechenden Entspannungstechniken gut in den Griff bekommen kann, aber für andere kann es eine große Leidenszeit sein. Hilfe ist dann wirklich angebracht.