
„Weisheit besteht darin, das Mögliche vom Unmöglichen unterscheiden und entsprechend handeln zu können.“ Epiktet
Hormonersatztherapie, was versteht man darunter?
Der Vollständigkeit halber möchte ich der HET ebenso ein Kapitel widmen. Die Meisten von uns brauchen sie nicht, dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass die Indikation, Therapie, Dosierung und Einnahme nur in ärztliche Hände gehört. Als Hormonersatztherapie wird die Gabe von Hormonen bezeichnet, sozusagen soll mit ihr der Zustand wieder hergestellt werden, ähnlich der Zeit bevor der Körper auf natürlichem Weg die Produktion eingestellt hat. Bereits mehr als 100 Jahre zurück wurden die ersten Versuche unternommen Hormone aus Rind und Pferd zu extrahieren. Ab den 30er bis 60er Jahren gewannen amerikanische Wissenschaftler Östrogen aus dem Harn trächtiger Stuten. Man erkannte schnell die angenehmen Vorteile und ob Wechseljahrbeschwerden oder nicht, wurden die Östrogengaben als ewiger Jungbrunnen, Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen und Wundermittel, das Frauen jung, attaktiv und gesund hält, eingenommen. Das böse Erwachen kam mit den Ergebnissen der ersten großen Studien, die zeigten dass ein Anstieg von weiblichen Tumororganerkrankungen massiv zunahm.
Nutzen und Risiken der HET
Zahlreiche Studien zeigten nun auch Risiken auf, die bekannteste ist die WHI Studie, durch sie ist die HET in Verruf geraten, denn sie belegte, dass es zu mehr Thrombosen, Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Brustkrebs kam. Im Gegenzug verringerte sich unter Hormongaben Darmkrebserkrankungen und Knochenbrüche. Einen positiven Effekt hat sie bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Trockenheit der Scheide.
Welche Hormone werden eingesetzt?
- Östrogene
- Gestagen
- Progesteron
- konjugierte Östrogene (aus dem Urin trächtiger Stuten hergestellt) werden aber heute zum größten Teil von den naturidentischen Hormone ersetzt)
- Kombipräparate
- natürliche Östrogene (aus der Yamswurzel hergestellt)
- naturidentische Hormone (dem im menschlichen Körper gebildeten Hormon sehr ähnlich)
- Designerhormone sogenannte SERMs wirken nur an bestimmten Körperstellen.
Hormonpräparate gibt es in Form von Pillen, Pflaster, Cremes, Gels, Spritzen und Sprays. Über die Haut verabreichte Präparate gelangen direkt in den Blutkreislauf und werden somit nicht über die Leber verstoffwechselt. Es ist eine persönliche Entscheidung, ob man sich für die Substitution von Ersatzhormonen entscheidet, leicht wird man es sich sicherlich nicht machen. Für viele Frauen ist die medizinische Indikation aber absolut notwendig, wobei die Hormone hinsichtlich Nebenwirkungen ständig weiterentwickelt werden. Vor-und Nachteile wird man sicher gut gegeneinander abgewägen, wobei die Anti Aging Effekte hierbei wirklich keine Rolle spielen sollten. Ohnehin bleibt fraglich, ob die kurzfristig sichtbaren Hauteffekte es Wett machen, denn den Alterungsprozess kann man nicht aufhalten und das straffere Hautbild verschwindet sofort, wenn die Medikamente wieder abgesetzt werden.
„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ Oscar Wilde